SPD-Europakandidat Dieter Heidtmann: für Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität SPD-Aschermittwoch mit dem Europa-Kandidaten Dr. Dieter Heidtmann
RAVENSBURG (spd) – Mit einem leidenschaftlichen Plädoyer für Europa hat der Tübinger Dr. Dieter Heidtmann auf der Aschermittwochsveranstaltung der Ravensburger SPD aufgewartet. „Miteinander für Frieden, Freiheit und Wohlstand zu sorgen“ gab der evangelische Pfarrer als Grundidee Europas aus: „Wir müssen Europa eine Seele geben.“
„Wenn auch nicht ein Fastenprediger, so doch fast ein Prediger“ komme mit dem Theologen Dieter Heidtmann zum Auftakt des Europawahlkampfes zum politischen Aschermittwoch der Kreis-SPD, kündigte Heike Engelhardt als Kreisvorsitzende den Kandidaten für die Europawahl an.
Dieter Heidtmann machte sich vor einem halben Hundert Zuhörern im „Mohren“ für "mehr und ein sozialeres Europa“ und eine Politik stark, die Menschen verbinde und nicht spalte. Unter dem Beifall seiner Zuhörer forderte der Gastredner, Europa nicht den Populisten und politischen Autisten zu überlassen.
Als Musterbeispiel für populistische und nationalistische Politik führte Heidtmann Großbritannien an. Und als echte Bösartigkeit stufte der Redner die Europapolitik der italienischen Regierung, einer „Kombination aus Alexander Gauland und Sahra Wagenknecht“, ein.
Fastenreden seien sehr fürsorglich, sagte der SPD-Kandidat, weshalb es wichtig sei, dass andere Personen auch mal ihr Fett abbekämen. Wenn er sich mit „Geisterfahrern der Politik“ befasse, rede er „auch jetzt nicht von Donald Trump“, sondern von Horst Seehofer und der CSU und deren „Theater“ um Rücknahmeabkommen für Flüchtlinge aus anderen europäischen Ländern. Und habe der Innenminister im vergangenen Jahr etwas gegen die Wohnungsnot unternommen, fügte Heidtmann fragend hinzu.
Sein Fett bekam auch der Europaabgeordnete der CDU, Norbert Lins, ab. Heidtmann nannte ihn das Phantom Europas: „Gibt es ihn wirklich?“ Er sei dem Christdemokraten noch nie bei einer Veranstaltung begegnet, sagte der SPD-Kandidat, der Lins vorwarf, sich beim Thema „Zulassung von Pestiziden“ weniger mit Medizinern, Landwirten, Ökologen und Naturschutzverbänden zu treffen als vielmehr mit Vertretern der Chemieindustrie und des Verbandes der Saatschutzmittelhersteller, mit der AG Glyphosat, dem Industrieverband Agrar und anderen.
Ins Visier nahm Heidtmann sodann die AfD, die erst einmal beschließe, das Europaparlament abschaffen zu wollen und dann doch eine Kandidatenliste zusammenstelle. Die AfD wolle nicht nur die Demokratie in Europa abschaffen, sondern auch das politische System in Deutschland ändern. Wie solle man auf eine Partei reagieren, in der „Herr Gau-Land“ erkläre, der Nationalsozialismus sei ein Vogelschiss in der deutschen Geschichte gewesen.
Für ihn, dessen persönliche Geschichte 1976 mit einem deutsch-französischen Schüleraustausch begonnen habe, stehe Europa für Freiheit über nationale Grenzen hinweg, für Gerechtigkeit und Solidarität und vor allem für die „Überzeugung, dass wir die Aufgaben der Zukunft nur gemeinsam lösen können“, sagte Heidtmann und fügte abschließend hinzu: „Ich kandidiere für Europa, weil ich will, dass diejenigen, die sich für die Menschen einsetzen, bei den Wahlen richtig absahnen. Fasten sollen bei den Prozenten dann die Anderen.“
Die rege Diskussion dieser ersten Aschermittwochsveranstaltung der SPD moderierte die Kreisvorsitzende Heike Engelhardt. Sie rief den Genossinnen und Genossen zu, die Energie des Abends mit in die im Wahlkampf anstehenden Gespräche mitzunehmen: „Wir brauchen eine Gesellschaft, die den Schwächsten hilft – hier vor Ort in Ravensburg, im Landkreis und auch über Ländergrenzen hinweg in einem friedlichen, gerechten und starken Europa, in einem einigen Europa!“